Diejenige Stelle am unteren Rand des Stirnbeins, die oberhalb der Nasenwurzel (Sutura frontonasalis) und zwischen den Arcus superciliares gelegen ist. Sie entspricht beim Lebenden der zwischen den Augenbrauen und über der Nasenwurzel gelegenen, im allgemeinen unbehaarten Region. Als Meßpunkt dient stets der in der Mediansagittalebene am meisten nach vorn vorspringende Punkt (bei Orientierung des Schädels in Ohr-Augen-Ebene).
Vereinzelt ist die Glabella in der Mitte etwas vertieft, oder die gesamte Region bildet eine Mulde zwischen den beiden sie seitlich begrenzenden knöchernen Brauenbögen. Letztere können aber auch mit der Glabella zu einer einheitlichen Erhebung verschmolzen sein. Nach oben zu ist die Glabella oft durch eine flache Rinne oder querverlaufende Einsenkung mehr oder weniger deutlich gegen die Stirnbeinfläche abgegrenzt. Bei verschiedenen nichtmenschlichen Primaten sowie fossilen Homidenformen kommt es hier zur Ausbildung einer sogenannten Fossa supraglabellaris. Bei kindlichen Schädeln mit stark vorgewölbter Stirn ist die Glabella zwar nicht der vorspringendste Punkt der Stirnbeinkurve, aber analog zu obiger Definition bestimmbar.
Ansicht:
Norma lateralis
Norma verticalis
Norma sagittalis
Text zitiert aus: KNUSSMANN, R. (Hrsg.): Wesen und Methoden der Anthropologie. Fischer, Stuttgart (1988) |
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