Derjenige Punkt an der Seitenwand des Schädels, der am meisten lateralwärts vorragt.
Die Lage des Euryon kante nur durch die Messung der größten Schädelbreite festgestellt werden. Das Euryon fällt beim modernen Homo sapiens im allgemeinen auf das Scheitelbein oder auf den oberen Abschnitt der Schläfenbeinschuppe. Die Jochbeinwurzel (Linea temporalis inferior), die Crista supramastoidea und die ganze benachbarte Region über den Meatus acusticus externus, die mitunter seitlich sehr stark vorgewölbt sein kann, bleiben von der Messung ausgeschlossen.
Bei fossilen Hominiden (z. B. Homo erectus) ist diese Definition oft nicht anwendbar, da der Bau des Hirnschädels sich wesentlich von dem des modernen Menschen unterscheidet und die Meßpunkte der größten Breite gerade in der nach MARTIN auszuschließenden Region liegen. In solchen Fällen ist es erforderlich, in Abweichung von der obigen Definition, auch andere Meßpunkte für die Bestimmung der grössten Breite zu verwenden und dies anzugeben (vgl. Maß 8). BLACK (1931) schlägt besonders die Region direkt oberhalb der Crista supramastoidea vor, hält aber auch die Messung auf den Cristae selbst für wesentlich.
Ansicht:
Norma frontalis
Norma occipitalis
Norma basilaris
Norma verticalis
Text zitiert aus: KNUSSMANN, R. (Hrsg.): Wesen und Methoden der Anthropologie. Fischer, Stuttgart (1988) |
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